AllgemeinAuf der Suche nach dem verlorenen Rhythmus

17. Januar 2022

Am gestrigen Sonntag unterlagen die inexio Royals Saarlouis im Heimspiel gegen den BC Pharmaserv Marburg mit 65:71. Das ist jedoch weder eine Sensation noch eine Überraschung. Marburg merkte man von Beginn des Spiels an, dass sie die Schmach der Heimniederlage von vor sechs Wochen unbedingt wieder gut machen wollten. Nach dem 2:0 für Saarlouis durch Magda Zietara übernahm Marburg die Führung und gab sie bis zum Ende der Partie nicht ein einziges Mal mehr ab. Saarlouis merkte man die 14-tägige Corona-Zwangspause spürbar an, hinzu kam ein erneuter Wechsel in der Mannschaftsstruktur. Hanne Mestdagh musste in ein Team integriert werden, das aber vor dem gestrigen Spiel erst dreimal zusammen trainieren konnte. Tina Cvijanovic und Antonia Peresson hatten die Royals Anfang Januar verlassen. Unter diesen Vorzeichen wäre wohl eher der Erfolg die Überraschung gewesen.
Marburg war im ersten Viertel die deutlich spielbestimmende Mannschaft, verteidigte gut und traf recht sicher. So erarbeitete sich das Wysocki-Team einen 9-Punkte-Vorsprung (14:23), der absolut verdient gewesen ist. Im zweiten Viertel gelangen den Royals fünf Punkte mehr und Marburg acht Punkte weniger, was Saarlouis zur Halbzeit im Spiel hielt. Ein 33:38-Rückstand schien machbar, wenn man auf Saarlouiser Seite seinen Spielrhythmus finden würde. Das gelang jedoch nicht. Viele leicht vergebene Punkte, zahlreiche Fehlpässe und Missverständnisse im Spielaufbau und eine sichtbare körperliche Überlegenheit von Marburg ließen den Vorsprung im dritten Viertel auf 15 Punkte anwachsen  (42:57). Bereits jetzt rechnete kein Zuschauer in der Halle mehr mit einem Erfolg für Saarlouis. Im Schlussviertel jedoch blitzte plötzlich wieder das Fünkchen Hoffnung auf, das gerade im Basketballsport so faszinierend ist. Marburg hatte sich aufs Verwalten seines bisherigen Ergebnisses reduziert, als Zuschauer hatte man auch den Eindruck, dass es konditionelle Probleme bei den Hessinnen gab. Die Royals hatten nun das Visier hochgeklappt und kämpften sich Punkt um Punkt bis auf 65:68 heran. Addison Richards verfehlte dann mit einem Korbleger das Ziel. Im Gegenzug konnte Theresa Simon nur mit Foul gestoppt werden und ging an die Linie. Ein Freiwurfpunkt kurz vor Schluss zum 65:69 besiegelte dann die Niederlage. Zumindest im direkten Vergeich behalten die Royals die Nase vorn.
Marburg hatte gestern in Theresa Simon ihre alle überragende Akteurin, die mit 21 Punkten auch Topscorerin gewesen ist. Auf Saarlouiser Seite überzeugten Magdalena Zietara und Magaly Meynadier.

Für die Royals punkteten: Leah Scott (15); Magaly Meynadier (12); Addison Richards (11); Magda Zietara mit Double/Double (10/10); Hanne Mestdagh (7); Marta Sniezek (6); Janna Dauer (2); Anna Kelly (2).

Obwohl die Tabelle wegen der Corona-Spielausfälle derzeit ein etwas verzerrtes Bild abgibt, war die Liga selten so spannend wie in diesem Jahr. Die Spitze mit Rheinland, Freiburg und Hannover hebt sich ein wenig ab, Düsseldorf und Heidelberg fallen nach unten etwas heraus, es gibt ein dichtes Mittelfeld von Platz 4 bis Platz 12, wo prinzipiell jeder jeden schlagen kann. Es ist daher sehr bedauerlich, dass gerade jetzt so wenig Zuschauer das Geschehen live verfolgen können. Bleibt zu hoffen, dass Corona uns bald verlässt und so schnell nicht wiederkommt. Unterm Strich kann man konstatieren, dass eine Liga mit 14 Mannschaften einen echten Mehrwert in vielerlei Hinsicht darstellt. Wäre doch zumindest mal eine Überlegung wert, diese als Dauereinrichtung zu etablieren?

Die beiden erfolgreichsten Spielerinnen im Zweikampf: Leah Scott, inexio Royals Saarlouis und Theresa Simon, BC Pharmaserv Marburg. Foto: Rolf Ruppenthal, 16. Jan. 2022
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