Es gibt Phänomene und es gibt Mirna Paunovic
Gestern abend startete die Toyota 1. DBBL in ihre neue Saison. Nach Saarlouis war deshalb eigens Andreas Wagner, Vorstandsvorsitzender der DBBL, aus Chemnitz angereist, um die Spielzeit offiziell zu eröffnen. Zu Gast im ersten Spiel der Royals war kein Geringerer als der amtierende Deutsche Meister USC Eisvögel Freiburg.
Die Charakteristik beider Mannschaften ließ auf ein schnelles und kampfbetontes Basketballspiel schließen. Und in der Tat, das war es dann auch, von der ersten bis zur letzten Minute.
Dennoch stach für mich eine Spielerin in der Halle heraus und erhob sich über alle anderen: Mirna Paunovic. Das Freiburger Urgestein ist mittlerweile 46 Jahre alt, sieht aus wie Mitte 30 und spielt wie eine Endzwanzigerin. 33 Minuten Spielzeit, 21 Punkte, 9 Rebounds. Das sind absolute Spitzenwerte in einer ziemlich schnellen Ballsportart. In den einschlägigen Medien findet man Berichte über erfolgreiche »ältere« Sportler wie Zlatan Ibrahimovic, Roger Federer oder Ronny O’Sullivan. Vergesst sie alle und schaut euch Mirna Paunovic an!
Zum Spiel: Es war ein typisches Auftaktmatch, das keine der beiden auf Augenhöhe spielenden Mannschaften verlieren wollte. Es gab viel Nervosität auf beiden Seiten, keine Mannschaft konnte sich zu irgendeinem Zeitpunkt entscheidend absetzen. Es gab auf beiden Seiten viele Ballverluste, es wurde praktisch um jeden Ball gekämpft, zeitweise war die Partie wild und beide Mannschaften verloren ihre Linie. Dadurch bedingt hatten die Schiedsrichter viel zu tun. Die erste Halbzeit endete mit vier Punkten Vorsprung für Freiburg (29:33). Im zweiten Spielabschnitt bis zum Ende des dritten Viertels führte Freiburg zeitweise sogar mal mit sieben Punkten. Im Schlussviertel spitzte sich die Dramatik weiter zu, Saarlouis näherte sich und übernahm schließlich selbst die Führung. Freiburg gleicht aus und liegt 4,8 Sekunden vor Schluss mit einem Punkt in Rückstand (79:80). Es gibt jedoch zwei Freiwürfe für Freiburg und damit die Möglichkeit, die Führung erneut zu übernehmen. Nufer verlegt den ersten und trifft den zweiten zum Ausgleich (80:80). Saarlouis nimmt Auszeit, dadurch Einwurf im Vorfeld. Für die Zuschauer stellt sich nun die Frage, wer die Verantwortung bei Saarlouis übernehmen wird. Es ist Ketija Vihmane, die eiskalt zum 83:80 einlocht. Spielzeit auf der Uhr 0,8 Sek. Auszeit Freiburg. Die Spielzeit wird von den Schiedsrichtern auf 1,3 Sek korrigiert. Einwurf Freiburg im Vorfeld durch Jessica Loera auf Christa Reed, sie dribbelt einmal und schließt ab mit Korberfolg. Doch – die Schiedsrichter entscheiden auf Ball verlässt die Hand nach Ablauf der Zeit. Endstand 83:80 für Saarlouis.
Für die Royals punkteten: Vihmane 20; Naczk 19; Ferreira 17; Petrak 11; Spingola 10; Lara-Ackerman 4; Jasnowska 2
Das nächste Spiel findet bereits am Sonntag, 16.10, um 15.00 Uhr, in der Stadtgartenhalle gegen die Rheinland Lions statt.